Mein Ziel beim Bau einer Double Top Gitarre ist es, ein Instrument entstehen zu lassen, dass die Vorzüge wie Lautstärke und Projektionskraft hervorhebt und gleichzeitig die Nachteile von geringeren Klangfarben und Nasalität minimiert.
Bei der Entwicklung meiner Double Top Gitarre hatte ich tatkräftige Unterstützung von Gernot Wagner. Er stand mir mit ausführlichem Rat zur Seite und erklärte mir den genauen Aufbau seiner Gitarren. Zusammen mit Matthias Damman sind sie als Väter der Sandwichbauweise anzusehen.
Bei dieser Methode wird die Decke aus drei Teilen miteinander verleimt. Innen und Außen besteht die Decke aus sehr dünnen Holzschichten in Furnierstärke (Fichte oder Zeder). Dazwischen befindet sich ein Gewebe aus Aramidfaser (Nomex) inWabenstruktur. Durch diese Methode erreicht man eine leichtere Decke im Vergleich zu einer massiven Decke, besitzt aber die gleiche Steifigkeit.
Ein Gewichtsvorteil bis zu 25% erreiche ich mit dieser Bauweise gegenüber einer massiven Decke. Dieser Vorteil ist ein Grund der verbesserten Lautstärke meiner Double Top Gitarren, aber nicht ausschließlich. Durch meine eigens entwickelten laminierten Zargen wird die Lautstärke nochmals verstärkt. Die Zargen werden dabei nicht mehr traditionell über dem Biegeeisen gebogen. Mehrere dünne Schichten Edelholzfurnier werden mit Hilfe einer Vorrichtung formverleimt. Das erzeugt eine sehr steife Konstruktion und unterstützt die Double Top optimal. Das Ergebnis ist eine starke, nach vorne gerichtete Klangentfaltung.
Manche Double Top Gitarren sind gegenüber einer traditionell gebauten Gitarre nicht lauter. Meiner Meinung nach ist der Grund dafür eine zu schwere Konstruktion der Decke. Ist die Double Top schwerer als eine massive Decke, ist der Vorteil dahin.
Das geringere Gewicht verbessert aber nicht nur die Lautstärke. Die Spielbarkeit wird dadurch komfortabler und auch die Ansprache verbessert sich. Die Gitarre reagiert direkter und agiler auf den Anschlag des Spielers, vor allem im Wechsel von Nagelanschlag zu mehr “Fleisch“. Das leichte Gewicht der Double Top generiert auch mehr hohe Obertöne, vor allem nahe am Steg. Dadurch erreiche ich bei meinen Gitarren einen sehr schönen “Echo-Effekt“, der den Klang sehr voll wirken lässt.
Der Nachteil vieler Double Top Gitarren, ist die eingeschränkte Klangfarbe. Diese Gitarren reagieren dann sehr schlecht mit Farbunterschiede (dunkel/hell) auf die unterschiedlichen Anschlagsbereiche zwischen Schallloch und Steg.
Das ist der Kritikpunkt dem ich versucht habe, mich besonders zu widmen. Um diese Nachteile zu verringern werden meine Double Tops speziell ausgearbeitet, um gewisse Zonen der Decke flexibler zu gestalten. Meine langjährige Erfahrung hilft mir dabei, die einzelnen Bereiche der Decke so zu bearbeiten, dass eine bessere Darstellung der Klangfarben möglich wird. Einige meiner Kunden waren verblüfft über die Vielfältigkeit der Klangfarben. Sie hätten nicht erahnt eine Double Top Gitarre zu spielen, wenn sie es nicht gewusst hätten.
Der Sattelknochen am Kopf sowie die Stegeinlage werden von mir seit geraumer Zeit, mit einem Verfahren angefertigt, die mir es erlaubt die Intonation der Gitarre zu verbessern. Dadurch kann ich die Kompensation jeder einzelnen Saite steuern, um die Bundreinheit am 12. Bund exakt einzustellen. Dadurch lässt sich die Gitarre für den Spieler genauer stimmen. Dies führt zu einem merklich reinerem und besser intoniertem Klangerlebnis.
Als Finish verwende ich ausschließlich Schellack für das gesamte Instrument. Im traditionellen Verfahren (French Polish) wird der Lack Schicht für Schicht von Hand aufgetragen. Schellack hat im Vergleich zu anderen Lacken erhebliche Vorteile. Durch die Auftragung der sehr dünnen Schichten, wird das Schwingungsverhalten der Decke erheblich weniger einschränkt, als bei künstlichen Lacken.Die Gitarre gewinnt somit an Projektionskraft. Schellack hat zudem den Vorteil, dass er reversibel und sehr leicht aufzuarbeiten ist.
Fichte
Zeder
Madagaskar Palisander
Indischer Palisander
Zypresse
640 mm
650 mm
Alessi Mechaniken
Schellack Handpolitur